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Wissen Kompakt

Recht und Regeln

Deutschland verfügt über ein umfassendes Regelwerk für Glücksspiele. Die wichtigste Grundlage bildet der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), ergänzt durch die Spielverordnung (für Geldspielautomaten), das Strafgesetzbuch (§ 284 StGB) sowie Jugendschutz- und Landesgesetze. Mit dem GlüStV 2021, der am 1. Juli 2021 in Kraft getreten ist, sollen besonders Spielerschutz und Jugendschutz gestärkt werden. Ziel ist es, Glücksspielsucht bzw. pathologisches Glücksspielen und Betrug möglichst zu verhindern und einen bundeseinheitlichen Regulierungs-Rahmen für Glücksspiele zu schaffen.


Glücksspielstaatsvertrag 2021

Der Staatsvertrag erlaubt unter definierten Auflagen erstmals bundesweit legale Online-Glücksspiele. Anbieter von Glücksspielen müssen eine behördliche Erlaubnis einholen und umfangreiche Auflagen erfüllen. Der GlüStV 2021 regelt zudem, wie für Glücksspiele geworben werden darf und schreibt technische und organisatorische Schutzmaßnahmen vor (z. B. Einsatz- und Zeitlimits). So sollen die Spieler*innen vor exzessivem Spiel besser geschützt und Manipulationen verhindert werden.

Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL)

Als Folge der Neuordnung wurde die GGL eingerichtet. Die GGL mit Sitz in Halle (Saale) ist die zentrale Aufsichtsbehörde für länderübergreifendes Glücksspiel im Internet. Sie prüft und erteilt die Erlaubnisse für Online- Glücksspiele (wie zum Beispiel virtuelle Automatenspiele, Online-Poker, bundesweite Lotterien) und überwacht die Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben durch die Anbieter. Die GGL bekämpft illegale Glücksspielangebote und steht als Ansprechpartnerin für Politik und Marktteilnehmer bereit.

Konzessions- und Erlaubnispflichten

In Deutschland dürfen Glücksspiele nur mit staatlicher Zulassung angeboten werden. Betreiber und Vermittler benötigen dafür eine offizielle Konzession oder Erlaubnis. Das heißt: Wer öffentliches Glücksspiel veranstaltet (Spielhallen, Lotterien, Sportwetten etc.), muss eine behördliche Lizenz besitzen. Fehlt diese Lizenz, macht sich der Anbieter strafbar (§ 284 StGB).

Jugendschutzgesetz

Die Regeln sind eindeutig: Glücksspiele sind für Kinder unter Jugendliche unter 18 Jahren verboten. Das heißt: Alle unter 18 Jahren dürfen Spielhallen und Spielbanken nicht betreten. Bei öffentlichen Lotterien (z.B. auch bei Rubbellosen), Sportwetten und Poker dürfen sie nicht mitspielen – auch nicht mit Erlaubnis oder Vollmacht der Eltern. Auch Geldspielautomaten in Imbissen oder Kneipen dürfen von Jugendlichen nicht genutzt werden.

Spielerschutzmaßnahmen

Der GlüStV 2021 verankert einige zentrale Schutzvorgaben. Kernelement ist eine bundesweite Sperrdatei (OASIS): Spieler*innen können sich dort freiwillig selbst vom Glücksspiel ausschließen. Darüber hinaus gilt für Online-Glücksspiele ein einheitliches Einzahlungslimit (1.000 Euro pro Monat für alle Anbieter zusammen). Werbeeinschränkungen sollen dafür sorgen, dass Werbung nicht irreführend ist und sich nicht an Minderjährige richtet.

Glücksspielgesetze in den Bundesländern

In den Bundesländern regeln eigene Landesgesetze die Ausführung des Glücksspielstaatsvertrags – Das „Hamburgische Gesetz zur Ausführung des Glücksspielstaatsvertrags 2021"

Weitere Infos

Weitere Informationen zu rechtlichen Regeln zu Glücksspielen in Deutschland finden Sie hier: